imbolc

Im Mitwinter, am 02. Februar, wird das Lichtmessfest im Jahreskreis gefeiert.

Die mineralisch- kristallinen Kräfte zeigen sich in den winterlichen Landschaften. Die weiße Schneedecke besteht aus lauter Eiskristallen in Form eines Sechssterns. Die Natur offenbart sich in einer leuchtenden Klarheit und oft klirrenden Kälte. Stille und Ruhe bedeckt die Landschaft, noch ist in der Natur nichts geboren und doch regen sich die vitalen Impulse und die Kräfte sammeln sich im Untergrund. In den Bäumen steigen unsichtbar die Säfte, um im Frühling mit aller Kraft neu auszutreiben.
Die Sonnenlichtzeit hat seit der Wintersonnwende eine Zunahme von über einer Stunde und wir haben schon wieder eine Tageslänge von über 9,5 Stunden. Mit diesem Fest wird die Wiederkehr und das stetige Steigen der Sonnenlichtstunden gefeiert. Die Strahlkräfte der Sonne leuchten mit der Gewissheit, dass es ab jetzt stetig aufwärts geht.

Zu Imbolc ist das Licht soweit vorangeschritten, dass das Abendbrot bereits bei natürlichem Licht eingenommen werden kann. Endlich scheidet die Zeit der Dunkelheit. Das Licht hat über die Dunkelheit gesiegt.

Der altdeutsche Name für Februar ist Hornung. Das Wild wirft im Februar sein Gehörn ab. Der Hirsch gilt in der nordischen Tradition als das Symboltier der aufsteigenden Sonne.

Imbolc – im Bauch

Der Begriff Imbolc bedeutet übersetzt „im Bauch“. Der Winter mit wenigen Sinneseindrücken in der äußeren Welt unterstützt die Kraft der Innenschau. Jetzt, Mitte des Winters, ist die Zeit des „Schwanger Gehens“. In der Kargheit des Mittwinters ins Jahr zu schauen, welche Visionen, neuen Ideen und Wünsche heranreifen und entstehen wollen, welche ins Leben und in die Realität umgesetzt werden wollen. Eine Zeit des Überganges in den lichten Frühling um die eigenen Visionen und Vorhaben zu prüfen. Mit Geduld die eigenen Kräfte zu sammeln, neue Pläne innerlich reifen zu lassen. Eine Zeit der Bewusstwerdung, des Hineinspürens, was wirklich wichtig ist und in die Tat umgesetzt werden möchte.

In Irland wird dieses Fest Brigid, Schutzpatronin der Hebammen, der Fruchtbarkeit und Hüterin des Feuers geweiht. Sie wird als Prophetin und Dichterin bezeichnet. Im frühkeltischen Irland wurde sie als Manifestation der großen dreifachen Muttergöttin verehrt.

Ursprünglich ist Lichtmeß auch ein Feuerfest und das Fest der Kerzen. Traditionell wurden die Kerzen aus Bienenwachs gefertigt, vor Imbolc hergestellt und zu Imbolc geweiht. Diesen geweihten Kerzen wurde eine Schutzkraft für Notsituationen attestiert. Schutz und Unterstützung aus der geistigen Welt und mit dieser in Kontakt zu sein wird hier gefördert.

Zeitqualität nutzen – Kerzenmeditation zu Lichtmeß:

Das Feuer ist die Kraft unseres Geistes und unser Geist bestimmt unsere Lebendigkeit. Unmittelbar sichtbar wird dieses Feuer am Ausdruck unserer Augen. Wenn wir Dinge tun oder erleben, die unseren inneren Wesenskern berühren, beginnen unsere Augen zu leuchten.
Als geistige Wesen haben wir einen freien Willen, der die grundlegende Absicht hinter all unseren Handlungen darstellt. Der Geist ist die Quelle der Lebensenergie, so wie das Feuer die Quelle der physikalischen Energie ist. Er bestimmt die Intensität der Lebensenergie, die dem jeweiligen Anliegen zufließt. Von daher auch die „Be-geisterung“, die man für etwas hegt und die den Antrieb darstellt, der zum entsprechenden Engagement führt.

Kraft des Feuers und der aufgehenden Sonne

Kraft des Geistes und der Erleuchtung

Kraft der Inspiration und der BeGeisterung,

möge unsere innere Flamme leuchten

wir geistig wach und präsent sein

Vorbereitung:

Nehmen Sie eine schöne große Bienenwachskerze. Weihen Sie diese, indem Sie mit einem wohlduftenden Öl die Kerze von der Basis bis zur Spitze einreiben.

Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht gestört werden. Eventuell ein Notizbüchlein zum Aufschreiben Ihrer Erkenntnisse.

Diese Kerzenmeditation eignet sich dazu, sich mit wichtigen Lebensfragen zu beschäftigen, sozusagen eine Bestandsaufnahme zu machen und sich damit auseinanderzusetzen.

Das Ziel dieser Kerzenmeditation ist es:

  • Inneres Wachstum, den eigenen Geist öffnen, das eigene Potential entfalten
  • die eigene Identität stärken, sich mit sich selbst wieder zu verbinden
  • über sich selbst hinauszuwachsen
  • Lösungen für persönliche Fragen zu klären
  • einen neuen Lebensabschnitt bewusst begehen
  • Bestandsaufnahme des bisherigen Lebens und Lebenskorrektur
  • Neuorientierung – neue Einsichten gewinnen

Kerzenmeditation:

Setzen sie sich bequem hin und atmen sie aus.
Schließen Sie die Augen und lassen sie alle Anspannungen los und entlassen sie alle Alltagsfragen. Fühlen sie ihre geistige, schöpferische Kraft zu schaffen, zu handeln, zu verwandeln!

Wenn sie gut angekommen sind, zünden Sie Ihre Kerze an.

Schauen Sie in die Flamme und Ihre Bewegungen. Spüren Sie den Kontakt mit der Flamme ihrer Kerze.

Seien sie offen und empfänglich und nehmen sie wahr, was für Ideen, Geistesblitze, Empfindungen und Gefühle auftauchen.

In ihrer Geschwindigkeit stellen Sie sich ihren Lebensfragen.

  • Wie ist die Fähigkeit geistig wach, präsent, anwesend zu sein?
  • Was regt sich in Ihrem Inneren?
  • Wann wird Ihr Wesenskern berührt?
  • Wann und für was leuchten Ihre Augen?
  • Wofür lodert Ihre innere Flamme?
  • Wofür entzünden Sie Ihr Feuer?
  • Was will in dieser Zeit neu geboren werden?
  • Was will transformiert werden?
  • Was möchte ans Licht und in die Tat umgesetzt werden?
  • Was sind die wirklich wichtigen Beschlüsse und Ziele in Ihrem Leben?
  • Worin finden Sie Erfüllung?
  • Was möchten Sie im Leben erschaffen?
  • Was sind Ihre Ziele?
  • Was wollen Sie erleben in Ihrem Leben?
  • Was ist Ihre Aufgabe in diesem Leben?

Erfassen sie Ihre Eindrücke.

Bei Bedarf, schreiben sie das Erlebte auf.
Schließen Sie bewusst den geistigen Raum.

Viel Freude, gute Erkenntnisse und Klarheit wünscht Ihnen,

Franca Bauer